Zombies

31. Januar 2023 | Von | Kategorie: Mikroskop

In den städtischen Kreisen Wohlhabender begegnet man zuweilen Damen, deren Erscheinung seltsam berührt. Wie bei jungen Mädchen weisen ihre makellosen Gesichter keinerlei Falten und nicht einmal eine Andeutung von Tränensäcken auf, weshalb ihr Alter spontan kaum einzuschätzen ist. Die Irritation nimmt zu, wenn man erfährt, dass sie Mütter erwachsener Kinder oder gar schon Großmütter sind.

Des Rätsels Lösung: Die Schönheitschirurgen sind inzwischen dazu fähig, mit perfekten – inzwischen nicht einmal mehr erkennbare Narben hinterlassenden – Eingriffen geisterhafte Wesen zu schaffen, Unalte, lebendige Vorstufen der sagenumwobenen Untoten. Und sie tun es, weil so die Kasse klingelt.

Die Operierten dagegen klammern sich – ähnlich wie einst Elisabeth von Österreich („Sissi“) – an ihre vergangene Jugend, obwohl menschliche Reife doch nicht zuletzt darin besteht, gelassen zu akzeptieren, was nun einmal geschieht. Zum anderen ist das  Gesicht der Frau fortgeschrittenen Alters, wenn es denn einen solchen Entwicklungsstand spiegelt, ja durchaus attraktiv – jedenfalls für den Betrachter, der seinerseits im Laufe seines Lebens innerlich  gewachsen ist. Es stimmt daher froh, dass  die große Mehrheit der Frauen es ablehnt, derart intensiv an sich herumbasteln zu lassen.

Die in der haitianischen Diaspora gelandete afrikanische Voodoo-Mythologie kennt Zombies astrale – von ihrem Körper getrennte, herumirrende Seelen…..

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