Winterliches

5. Dezember 2022 | Von | Kategorie: Fotos, Teleskop

Lange hat er gewartet, aber nun ist der Winter da. Wie im Norden Deutschlands schon seit Jahren nun auch im Süden zumeist nicht mit Schnee, Sonne  und trockener Luft, sondern unangenehm regnerisch und nasskalt – eine Folge der Erderwärmung. Die Zeit des winterlichen Schlittschuhlaufens, auf den nördlichen Seen ferne Geschichte, ist inzwischen auch auf Gewässern wie dem Nymphenburger Kanal in München (siehe die Abbildung vom 5. Dezember) weitgehend vorbei.

Auch die trotz relativ niedriger Berge ehemals reich mit Schnee gesegneten touristischen Skigebiete in Deutschland und in Österreich leiden schon seit vielen Jahren immer wieder unter Schneemangel,  der beständig zunimmt: Derzeit liegt am Brauneck, dem unweit von  München gelegenen Skigebiet in Lenggries, überhaupt kein Schnee, und Kitzbühel, wo nur einige Pisten geöffnet sind, meldet für die Gipfel  nur eine Schneehöhe von 43cm, wobei unklar bleibt, inwieweit selbst diese unzureichende Höhe vermittels maschineller Beschneiung erreicht wurde. Die – mit vermehrter Pistenpräparierung verbundene – künstliche Beschneiung wird ja bereits seit geraumer Zeit eingesetzt und soll fraglos ausgeweitet werden. Sie ist ein überheblicher Scheinsieg des Menschen über die Natur und hat nebenbei gelegentlich auch optisch bizarre Ergebnisse. Es sieht  gelinde gesagt seltsam aus, wenn inmitten grüner Berge ein weißes Band  als Piste aufscheint.

Nun kommen einerseits die drastischen Erhöhungen der Energiepreise hinzu  – mit der Folge, dass die Tageskarten in den Skigebieten erheblich teurer werden und Skifahren mehr noch als zuvor nur  Begüterten möglich ist, die soziale Ungleichheit lässt grüßen. Andererseits ist der  mit dem Bahnbetrieb und der Herstellung und Pflege der Pisten verbundene, erhebliche  Energieverbrauch (Diesel und Strom) angesichts der  Klimakrise schon jetzt  unvertretbar. Eigentlich sollte  also zumindest die  künstliche Beschneiung wegen der Klimakrise eingestellt werden. Dagegen würden sich aber die betroffenen Gemeinden, die Lift- ,Seil- und Bergbahnbahnbetreiber sowie die betuchten Skifahrer zweifellos mit Händen und Füßen wehren – getreu dem Motto: Es lebe der Umsatz und das alpine Skifahren, CO2 einsparen mögen andere.

Der  Weg zu angemessenen Reaktionen auf die bereits begonnene Klimakatastrophe ist noch unendlich weit.

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