Zu Anfang seines Romans „Wackelkontakt“ (Hanser, 239 Seiten, 25 Euro) erwähnt der vielfach ausgezeichnete Wahlwiener Wolfgang Haas ein Bild des niederländischen Künstlers M.C. Escher, auf dem die Hände eines Menschen sich gegenseitig zeichnen (siehe Fotos). Ähnlich herrlichen Irrwitz präsentiert Haas in seinem neuen Buch. Der Einfachheit halber sei hier die Beschreibung der Ausgangspunkte auf der Rückseite des Einbands zitiert:
„Franz Escher wartet in seiner Wohnung auf den Elektriker. Um sich die Wartezeit zu vertreiben, liest er ein Buch. Es handelt von dem Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Der sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Entlassung. Um sich die Wartezeit zu vertreiben, liest er ein Buch. Es handelt von einem Franz Escher. Er wartet in seiner Wohnung auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.“
Die Berichte über die Erlebnisse Franz Eschers und Elio Russos werden von Haas im Folgenden humor- und kunstvoll immer näher zusammengeführt und enden schließlich in einem gemeinsamen Finale, das wohl nur mit der Wirkung eines ominösen Scheintodmedikaments („Trick17“) erklärbar ist. Mehr sei hier nicht verraten.
Das Buch weist zwar im ersten Drittel geringfügige Längen auf. Die ändern aber nichts an dem meisterhaften, innovativen Konzept, das in „Wackelkontakt“ gelungen realisiert wird – einem Roman, der Spaß bereitet und auch nach Ansicht zahlreicher anderer, im „Perlentaucher“ aufgeführter Rezensenten absolut empfehlenswert ist.