zu unterscheiden ist der Mangel der Fachkräfte, Auftraggeber des Handwerks wissen ein Lied davon zu singen. Dieser betrifft nicht nur die Qualität der Arbeit, sondern auch das Ausmaß des Einsatzes.
Reales Beispiel: Der Mitarbeiter des Handwerksunternehmens ist für 7 Uhr morgens angekündigt, weshalb der Auftraggeber sich, noch schlaftrunken, einige Zeit vorher aus dem Bett erhebt. Die Fachkraft erscheint erst kurz vor 8 Uhr – und zieht sich bereits um 9 Uhr zu einer Frühstückspause von 45 Minuten in das Firmenfahrzeug zurück. Die sodann wieder aufgenommene Arbeit wird nach rund 2 Stunden erneut unterbrochen: Um 11 Uhr 50 beginnt die einstündige Mittagspause. Selbstverständlich muss der Handwerker vor und nach den Pausen auch gelegentlich zurück in die Firma, um etwas zu holen, was jeweils erstaunlich lange dauert.
So geht es weiter, bis (auch nach gelegentlichen Zigarettenpausen) um 16 Uhr das Tagwerk vollbracht ist – es sei denn, es handelt sich um einen Freitag, dann ist früher Schluss, bis Montag. Naturgemäß wird wenig erledigt an einem solchen Tag, weshalb sich die Ausführung des Auftrags hinzieht und entsprechend verteuert. Haben wir es hier mit der Rache des kleinen Manns zu tun? Sie würde auch die wenig begüterten Auftraggeber treffen! Denn es versteht sich, dass ein solcher normaler Arbeitstag dem Kunden anschließend ohne Rücksicht auf dessen finanzielle Lage mit acht Arbeitsstunden berechnet wird.
Wer Zeit seines Berufslebens, etwa als Rechtanwalt, mindestens das Doppelte eines derart beschränkten Engagements abgeliefert hat, wendet sich ab mit Grausen. Wie stünde es um den Fachkräftemangel, wenn das vorhandene Personal sich intensiver engagieren würde? Aber die Deutschen sind dazu offenbar zu alt oder verwöhnt und müde geworden. Wir brauchen mehr frische Arbeitskräfte aus dem Ausland welcher Hautfarbe immer, auch für Bereiche wie Gesundheit, Kranken- und Altenpflege und Sozialarbeit, ob es der AfD und ihren Anhängern gefällt oder nicht.