Endlich mal eine gute Nachricht: Bei der Handball-WM in Ägypten wurde nicht ein einziger Zuschauer verhaftet oder infiziert; es war dank Corona ja auch kaum einer da. Hier zeichnet sich ein Muster für ähnliche sportliche Großveranstaltungen in etwaigen Zeiten der PoPa (Post-Pandemie) ab. Ohne Zuschauer fällt es noch leichter, die Zustände im jeweiligen Land auszublenden.
Nachdem Japan im Gegensatz zu Ägypten ein Rechtsstaat ist, überrascht es wenig, dass IOC-Präsident Thomas Bach entschlossen ist, in diesem Jahr dort die Olympischen Spiele durchzuführen, obwohl 80% der Japaner es vorziehen würden, wenn er es nicht täte. Seine Begründung dafür klingt denn auch gewohnt tunnelig: „Our task is to organize Olympic Games and not to cancel Olympic Games“.
Den bei Ausschluss der Zuschauer verbleibenden Infektionsgefahren könnte dadurch begegnet werden, dass auch auf die Teilnahme von Sportlern verzichtet wird und stattdessen Filme vergangener „Olympic Games“ vorgeführt werden. Es müssen ja nicht unbedingt die des Jahres 1936 sein. Vorzuziehen wäre der Rückgriff auf Amsterdam 1928, damals wurde noch nicht so viel gedopt, und schwarz/weiß passt ohnehin besser zum Denken unserer Tage.
Jede Hoffnung, dass 2021 endlich auch das Nichtstun, das Nasebohren, das melodische Pupsen, das Einknicken und der Seitensprung (aus dem Stand, auf bereit liegende 7-Zonen Matratzen) olympische Disziplinen werden, wäre damit allerdings dahin. Man kann eben nicht alles haben.