Reibereien

28. Januar 2024 | Von | Kategorie: Boskop

Der  Süddeutschen Zeitung (SZ) ist  bekanntlich stets an  innovativer Berichterstattung gelegen, wobei sie nicht selten an Bekanntes anknüpft und sodann, gewohnte Trennungen überwindend, in überraschende Gefilde vorstößt.

Ein gelungenes Beispiel ist dieser Auszug aus dem Streiflicht der Ausgabe vom 26. Januar, wo zu lesen ist, die Zeiten des  „Sicht-reibenlassens“ müssten sorgsam organisiert, mit Vorlauf geplant und „durch rechtzeitige Hotelreservierungen  baldigst eingetaktet werden.“  

Nun gehört die gemeine Sichtreibe bekanntlich seit Menschengedenken zur Grundausstattung jeder ordentlichen Küche und ermöglicht klar erkennbares Reiben jeder Art. Dies wiederum überantwortet das neue und noch hilflos umhertastende Geschlecht, der deutsche Hausmann, bekanntlich nach sorgfältiger Vorlaufplanung nur zu gern der Weiblichkeit – der klassische Fall des Sichtreibenlassens.

Neu ist, dass es dazu nach Mitteilung der SZ mittlerweile auch rechtzeitiger Hotelreservierungen bedarf. Da dies zumindest derzeit noch  recht ungewöhnlich und ein wenig umständlich erscheint, sollte man  wohl –  jedenfalls vorläufig –  lieber zur Blindreibe greifen.

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