Der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty,  Pofessor an der Pariser Elitehochschule École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), der  mit seinem 2014 erschienen, 816-seitigen Wälzer „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ weltweit Furore machte, hat inzwischen  „Eine kurze Geschichte der GLEICHHEIT“ (C.H. Beck, 264 Seiten, € 25) nachgereicht, laut Klappentext „eine … komprimierte Weltgeschichte der sozialen Konflikte und Konstellationen und zugleich eine Lektion in globaler Gerechtigkeit“.

Darin beschreibt Piketty einerseits eine lange, breit gefächerte  Entwicklung zu mehr Gleichheit, andererseits den Rückfall in wieder größere soziale Ungleichheit in den früh entwickelten Staaten seit Beginn der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts, und unterbreitet ebenso zahlreiche wie detaillierte  Vorschläge zu deren nationaler wie internationaler Überwindung einschließlich postkolonialer Änderungs- und Ausgleichsmaßnahmen – mit dem Ziel eines globalen, weithin egalitären demokratischen Sozialismus auf kapitalistischer Grundlage.

Obwohl die bestehenden Machtverhältnisse der Durchsetzung der Empfehlungen Pikettys  diametral entgegenstehen –  in Deutschland etwa ist derzeit ja nicht einmal eine maßvolle Anhebung  des Spitzensteuersatzes realisierbar –  eröffnet das Buch doch  (auch dem mit der Materie einigermaßen Vertrauten) eine Fülle interessanter Informationen und Perspektiven. Die Lektüre ist absolut empfehlenswert!