Die Habgier, die auch als Raffsucht bezeichnet wird, ist eine hochgradig ansteckende Infektionskrankheit, welche die Menschheit seit Jahrtausenden heimsucht – seitdem der „homo sapiens“ sein Dasein als Jäger von Wildtieren und Sammler von Pflanzen nach der letzten Eiszeit hinter sich gelassen hat und sesshaft geworden ist.
Christine Haderthauer, Rechtsanwältin, ehemalige CSU-Generalsekretärin, dann bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen und derzeit noch Staatsministerin und Leiterin der Bayerischen Staatskanzlei, sowie ihr Ehemann, ein seit jeher gut beschäftigter Arzt, jagen keine Wildtiere und sammeln keine Pflanzen, sondern sie sind in Ingolstadt sesshaft.
Die laienhafte Annahme, rundum prächtig versorgte Menschen wie dieses Ehepaar seien gegen die Habgier immun und an Wichtigerem als Geld interessiert, würde das maßgebliche Krankheitsbild gründlich verkennen, da es dem Habgierigen nie genug ist. Und tatsächlich deuten die Presseberichte und das Engagement der Staatsanwaltschaft über die trübe Angelegenheit mit den von einem psychisch kranken, dreifachen Mörder in der „Arbeitstherapie“ billig gefertigten und von der Sapor Modelltechnik teuer veräußerten Modellautos, einschließlich der unschönen Trennung von zwei ehemaligen Geschäftspartnern und nachfolgender etwaiger Steuerhinterziehung, darauf hin, dass auch das akademische Pärchen Haderthauer krank ist. Zugleich erwecken das hartnäckige, obwohl sichtlich in Auflösung befindliche Festhalten des derzeitigen bayerischen Ministerpräsidenten an der Haderthauerin und die Abbildung oben den Eindruck, als sei seine Telefonleitung zum eigentlichen bayerischen Souverän, dem unendlich weisen Stammtisch, nachhaltig unterbrochen.
Aber die üble Kampagne gegen Christian Wulff sollte sollte uns zu denken geben, und wir sollten daher nicht zögern, die von Christine Haderthauer zu ihrer vorgeblichen Affaire abgegebene Erklärung als wahr zu unterstellen, „dass das Ganze kein fragwürdiges Geschäftsmodell war, sondern ein von Idealismus getragenes Engagement finanzieller Art“. Einer von der staatstragenden CSU zweifach berufenen bayerischen Staatsministerin hier den Vortrag einer durch und durch zynischen Unwahrheit zu unterstellen, ginge entschieden zu weit!
Diese Lanze musste hier einfach mal gebrochen werden.