Die Entwicklung des Mannes schreitet unaufhaltsam fort. Als Jäger und Sammler verließ er bewaffnet mit Keule oder Speer die Höhle, um dem edlen Mammut und anderem Getier nachzustellen. Nach dem Beginn der Sesshaftigkeit begab er sich mit dem Pflug auf das Feld, mit dem Henkelmann unter die Erdoberfläche, mit dem Schraubenschlüssel in die Werkstatt und mit dem Aktenkoffer ins Büro, um dort den Lebensunterhalt für die Familie herbeizuschaffen.
Seitdem das Corona-Virus die Erscheinung „home office“ alltäglich gemacht hat, wird der gemeine Mann bereits gelegentlich euphorisch als „homo maximus“ bezeichnet. Dabei soll es sich um ein Wesen handeln, das anders als sein insoweit vergleichsweise hilfloser Vorgänger multi-tasking-fähig ist, insbesondere neben der Ausübung des Berufs gleichzeitig auch häusliche Tätigkeiten verrichten kann – ein Prozess, der bei näherem Hinsehen allerdings noch nicht abgeschlossen ist.
So ist blitzblanke häusliche Ordnung auch dem fortentwickelten Mann unverändert eher fremd, siehe die obige Abbildung eines männlichen home office. Ähnliches gilt für den regelmäßigen Wechsel und die Reinigung von Socken und Wäsche anderer Art. Auch neigt das Multitalent noch dazu, der Waschtrommel Verschmutztes unterschiedlicher Farben zusammen zu überantworten – mit erstaunlichen Folgen. Das Ergebnis jedweder Waschprozedur stopft es unverändert typischerweise ungefaltet in Schubladen und Schränke – irgendwo hin, wo es später nicht immer leicht wiederzufinden ist.
Nicht minder problematisch ist das Schälen von Kartoffeln. Getreu der ihm noch anhaftenden archaischen Genetik pflegt der homo maximus dabei anstelle schonender Schälinstrumente Messer einzusetzen und großzügig handzuhaben. Erhebungen des TÜV haben ergeben, dass der Schälvorgang auf diese Weise zwar gelingt, der ursprüngliche Umfang der Kartoffel jedoch um durchschnittlich 73 % abnimmt.
Wie stets und überall ist Einiges noch unklar, unter anderem die Auswirkung des Home Office auf den männlichen und weiblichen Seitensprung. Insoweit gilt es, die weiteren Erhebungen abzuwarten.