Anlässlich der Verabschiedung ihres „Ahlener Programms“ im Jahr 1947 (Ausschnitt des Deckblatts siehe oben) gab die CDU die folgende programmatische Erklärung ab:
„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.
Inhalt und Ziel dieser wirtschaftlichen und sozialen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinwirtschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht….“
Seinerzeit war den Herrschaften der CDU also der Gegensatz zwischen der kapitalistischen Profit- und Machtgier und dem Wohlergehen des Volkes noch geläufig. Solches Wohlergehen, das mit millionenfachen prekären Löhnen und Hartz IV beileibe nicht erreicht wird, versprach die CDU damals dem gesamten deutschen Volk, nicht nur den wenigen, deren Interessen sie seit Jahrzehnten vor allem wahrnimmt.
Der kommentierende Rückblick der Süddeutschen Zeitung vom 27. Juni auf die Historie der CDU ließ das Ahlener Programm und den Verrat der CDU unerwähnt. Hofberichterstattung wird eben nicht nur Königshäusern zuteil.