Obwohl die Frühgeburt Euro dringend einer einheitlichen Finanz- und Wirtschaftspolitik der beteiligten Gemeinwesen bedürfte, tritt die europäische Einigung seit geraumer Zeit auf der Stelle. Nicht zufällig streben viele Schotten, Katalanen, Basken, Südtiroler, Korsen und Bewohner Flanderns zur gleichen Zeit stärker denn je die Abspaltung ihrer Gebiete in separate Staaten an – als ob einzelstaatliche Egoismen der UNO und der EU nicht ohnehin seit jeher größte Probleme bereiteten, und als ob nicht der globalisierte Kapitalismus mit den Staaten der Welt längst Katz und Maus spielte. Was Mutter Erde braucht, sind sicher nicht immer mehr autonome Zwerggebilde, sondern es ist eine Weltregierung – und auf dem langen Weg dahin eine beständig abnehmende Zahl von Staaten.
Aber gegen die unseligen Populisten im Politikbetrieb, die vermittels der Suggestion, kleinere staatliche Einheiten würden dem Volk wieder mehr Gemeinschaft bieten, Separatisten für sich gewinnen, ist offenbar kein Kraut gewachsen. Die Erkenntnis, dass es vor allem der – entsprechend der Marx´schen Voraussage inzwischen alle Lebensbereiche durchdringende – Vulgärkapitalismus ist, der den Zusammenhalt der Menschen zerstört, ist für allzu viele sichtlich zu hoch.
Bedauerlich nur, dass die schottische Lady ihr Oberteil nun nicht wechseln wird……