Welcher Freizeitsegler kennt das nicht? Die Sonne lacht, eine leichte Brise erfreut das Herz, das Segelboot liegt anmutig am Steg – und niemand zum Mitsegeln ist in Sicht. Allein im Boot wird es aber nun einmal schnell langweilig, jedenfalls dann, wenn kein Wind geht, der dem Skipper Sportliches abverlangt.
Wer solches Leid kennt, kann nun aufatmen. Ein Tüftler aus dem holsteinischen Plön hat in jahrelanger Arbeit die autonome Jolle entwickelt. Sie setzt selbst die Segel, bedient die Schoten, Schwert und Ruder, legt ab, segelt je nach Bedarf hart am Wind, mit halbem Wind oder raumschots, wendet und halst, befolgt alle Vorfahrtsregeln und beherrscht perfekt selbst das schwierigste Anlegemanöver.
Ein eingebauter Timer ergänzt die Technik, die in einem menschenähnlichen Roboter untergebracht ist. Dieser kann nach Lust und Laune mit einer männlichen oder weiblichen Perücke versehen werden und akzeptiert auf Wunsch sogar einen passiven Begleiter, mit dem er auf Knopfdruck während des Törns auch einen gediegenen Klönschnack pflegt.
Anders als die gespenstischen autonomen Waffensysteme, die gegenwärtig die Märkte überschwemmen, zeigt die autonome Jolle wieder einmal die erfreuliche Seite des Menschen. Leider kommt sie regelmäßig zu kurz.