Die Menschheit steht vor großen Herausforderungen. Aber auch alltägliche, vergleichsweise geringfügige Probleme harren noch der Lösung, beispielsweise die des gemeinen Manns bei der Beschaffung von Lebensmitteln.
Selig die Zeiten, als der Herr der Schöpfung sich noch als Jäger und Sammler auf einzelne Objekte der Begierde konzentrieren konnte, etwa das nahrungsreiche Mammut. Mit der Sesshaftigkeit, laut Youval Harari wegen der damit verbundenen Mehrbelastungen ein großes Unglück, wurde das Dasein des Menschen indes immer komplizierter. Inzwischen bieten Supermärkte eine Fülle von Produkten aus aller Herren Länder. Vielfältig sind deshalb häufig auch die häuslichen Einkaufspläne. Tragischerweise wird deren Realisierung immer wieder auch den dazu wenig geeigneten männlichen Wesen übertragen.
Der Mann ist bekanntlich zu mehr als einer Aktivität gleichzeitig („multi-tasking“) nicht fähig. Ähnlich verhält es sich mit seinem Erinnerungsvermögen: Es umfasst insbesondere dann, wenn das zu Memorierende kein echtes Interesse weckt, regelmäßig weniger als drei Gegenstände – mit der Folge, dass der mit einem umfänglichen Einkauf Betraute diesen ebenso regelmäßig wie nichtsahnend vorzeitig abbricht.
Nun ist die Geschichte der Menschheit voller genialer Erfindungen. Hierzu gehört der Einkaufszettel, auf dem das zu Beschaffende vorab im Einzelnen notiert wird. Dieser schützt freilich nicht vor dem Vergessen des Papiers im trauten Heim. Und so irrt unser Mann typischerweise schon bald wieder im jeweiligen Einkaufsparadies umher, wobei er das Unzureichende seines Tuns bei diesem Versuch womöglich immerhin ansatzweise verspürt.
Auch die Hinterlegung einer Notiz in der Umgebung des Wohnungsausgangs, die an die Mitnahme des Einkaufszettels gemahnt, schafft keine nennenswerte Erleichterung. Die Erinnerung daran wird regelmäßig von der an die Tatsache des geplanten Einkaufs überlagert, weshalb der Aufbrechende die Notiz schlicht zu übersehen pflegt.
Die einzig befriedigende analoge Lösung besteht im Einsatz selbstklebender Einkaufszettel, die dem Manne nach der Beschriftung auf die Stirn geklebt werden und dort zumindest bis zum Betreten des Supermarktes verbleiben. Wer einem solchen Geschäft zustrebende Männer sorgfältig beobachtet, wird allerdings unschwer feststellen, dass mangelnde Einsicht oder falsch verstandener Stolz der Betroffenen einer nachhaltigen Verbesserung der Verhältnisse entgegensteht.