Die Eigenschaften des Wahlkämpfers Donald Trump sind mittlerweile bekannt, manchen mehr, als ihnen lieb ist; sein Namensvetter Duck aus Entenhausen erscheint im Vergleich dazu äußerst wohlerzogen. Die Qualitäten des Präsidenten Donald indes sind bislang bestenfalls für ihn selbst halbwegs überschaubar, zumal er sich schon häufiger begegnet ist und den Rest der Welt im Wesentlichen mit sich identifiziert. Das ist bei pathologischen Narzissten so. Die übrigen Erdenbürger dagegen fragen sich, was da auf sie zukommt.
Derlei Rätsels Lösung liegt nicht selten in einem Blick auf die angestammten Verhaltensweisen eines anderen, ähnlichen Säugetiers. Das Flusspferd hat einen fassförmigen Körper und einen wuchtigen Kopf. Seine Fortbewegung wird gelegentlich als „Schwimmlaufen“ bezeichnet, das übrigens auch John Wayne bevorzugte. Auf dem trockenen Land sondert die Haut des Flusspferds eine Flüssigkeit ab, die sich wenige Minuten später rötlich färbt. Dominante Männchen etablieren gern ein eigenes Revier mit mehreren fortpflanzungsfähigen Weibchen. Konkurrenten vertreibt das männliche Flusspferd möglichst mit Imponiergehabe.
Zugegeben: Trotz aller Ähnlichkeiten hilft die Betrachtung des Hippopotamus amphibius dem Ratsuchenden nicht entscheidend weiter, zumal es auch bemerkenswerte Unterschiede gibt. Das Verhalten des Flusspferds ist voraussehbar, was für Donald weit weniger gilt. Überdies hat das Flusspferd ein Großmaul, während Donald nur eines ist, und was ist heutzutage schon Sein im Vergleich zum Haben? Das Flusspferd ist ferner in der Lage, lange abzutauchen und sich unter Wasser sogar fortzupflanzen. Donald dagegen muss dauernd irgendwo auftauchen und besitzt – soweit hier bekannt – nicht einmal einen Schnorchel, was beispielhaft zeigt, wie wenig sinnreich Riesenvermögen sind.
Mangels eines anderen, dem angehenden US-Präsidenten ähnlichen Getiers wird die Welt sich also weiter fragen müssen, was Donald Trump anstellen wird, wenn er oder ihn das Amt bekleidet. Seine Ankündigungen im Wahlkampf und seine Machtfülle bei umfassender Ahnungslosigkeit lassen Übles ebenso erwarten wie seine ersten Personalentscheidungen. Bleibt aus Gründen der Ästhetik zu hoffen, dass Trump wenigstens nicht eines Tages unbekleidet durch die Straßen irrt wie weiland der eitle Kaiser in Andersens genialem Märchen.