Im zweiten Weltkrieg starben etwa 65 Millionen Menschen, davon rund 6.500.000 deutsche Soldaten und fast 1.800.000 deutsche Zivilisten. Insbesondere in den letzten Kriegsjahren verwüsteten unzählige Bomben viele deutsche Städte. Und nun versetzen, wenn man den deutschen Gazetten glauben soll, die Attacken eines Amokläufers in München und zweier Nachwuchsterroristen in Würzburg und Ansbach nicht nur die davon Betroffenen, sondern die Bevölkerung des ganzen Lands in Angst und Schrecken? Dies erinnert an die Hysterie vieler US-Amerikaner, die nach dem verheerenden Anschlag auf das World Trade Center 09/2001 längere Zeit wirkten, als habe man ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen.
Der zweite Weltkrieg liegt mittlerweile rund 70 Jahre hinter uns – ein Zeitraum, der nach gängiger Betrachtung zwei Generationen umfasst. Die große Mehrheit der noch lebenden Deutschen hat ihn nicht miterlebt; sie kennt im westlichen Europa nur Frieden und ist verständlicherweise irritiert, wenn sich dieser paradiesische Zustand nicht mehr jederzeit und überall als zuverlässig erweist. Aber die nunmehr offenbar verbreitete deutsche Angst davor, öffentliche Plätze oder Veranstaltungen aufzusuchen, ist für den, der über eine kognitive Mindestausrüstung verfügt und diese auch nutzt, doch eher albern. Die Gefahr, im normalen Verkehr von einem Auto überfahren zu werden oder eigenen Suchtmitteln wie Alkohol oder Tabak zu erliegen, ist in Deutschland um ein Vielfaches höher als die, von einem Depressiven erschossen oder von einem Terroristen im Namen Allahs in die Luft gesprengt zu werden.
Aber klare Sicht und vernünftige Empfindungen sind nicht jedermanns Begabung, und so wird die Hysterie wohl unser ständiger Begleiter werden, zumal der IS über keine anderen Mittel als den punktuellen Terror verfügt, um dem weltumspannenden Kalifat – eine Vision des Schreckens, die der deutsche, chronisch fremdenfeindliche Stammtisch auch bereits verinnerlicht – wenigstens etwas näher zu kommen. Dies umso mehr, als Politiker wie Horst Seehofer derart dumpfbackene Parolen mit Blick auf den jeweils nächsten Wahltermin eifrig befördern und auch die Medien die „German Angst“ schüren, indem sie allzu eingehend darüber berichten. Ohnehin befinden wir uns inmitten einer Medienwelt, die davon lebt, aus dem Nichts große Nachrichten zu schöpfen, um die Gewinne zu steigern. So wird aus Regen schweres Unwetter und bevorstehende Schneefälle, die einst als alltägliche Begleiterscheinungen des Winters angesehen wurden, werden zu dräuenden Naturkatastrophen.
Und so wird die Bundesrepublik Deutschland eben in Kürze zu einem islamistischen Gottesstaat, in dem es ständig regnet oder schneit, und in dem infolge der Scharia keiner seines Lebens mehr sicher ist. Zittert, Leute, wie Ihr nur könnt!