Bei der wieder aufgeflammten Diskussion über die Atomkraft und die Endlagerung ihres Mülls wird allzu leicht vergessen, dass auch die Produktion der so genannten erneuerbaren Energien gewichtige Probleme aufwirft. So kollidieren andauernd Vögel mit den Rotoren großer Windkraftanlagen, bisweilen, nicht zuletzt bei Nebel, aber auch Engel. Letzteres betrifft naturgemäß vor allem den blauen Engel, aber auch nüchterne Exemplare, gelegentlich sogar Schutzengel. Zahlreiche Todesfälle oder schwere Verletzungen des engeligen Geflügels sind die Folge.
Umstritten ist, wer die Kosten der Beerdigung oder der Behandlung und des Unterhalts der überlebenden, dauernd flugunfähigen Engel tragen soll, zumal diese typischerweise rundum unversichert sind. Die katholische Kirche weigert sich, jedweden Teil davon zu übernehmen und verweist auf schlechte Erfahrungen mit gefallenen Engeln. Die schwarz-gelbe Berliner Regierungskoalition will zwecks Sicherung und Schaffung von Niedriglohn-Arbeitsplätzen wieder einmal ausschließlich die Arbeitnehmer zur Kasse bitten und lehnt jede Belastung der oberen Hunderttausend ab. Die SPD hingegen fordert einen Engelsoli als Teil einer umfassenden Reichensteuer. Die Linke verlangt darüber hinaus die Verstaatlichung des Himmels und die Besteuerung des Allmächtigen mit einem Satz von 150 %. Peter Sloterdijk, der lebende Beweis dafür, dass Wissen & Denkvermögen nicht unbedingt Intelligenz erzeugen, setzt dagegen himmelschreiend auf bloße Spenden aus dem Bereich der finanzelitären Parallelwelten. Die Grünen prüfen noch, welche Auffassung für sie bei den weiteren Beantwortungen der Sonntagsfrage hilfreich sein könnte. Tilo Sarrazin wiederum arbeitet bereits an einem Buch über unerwünschte himmlische Migranten unter besonderer Berücksichtigung ihrer Vermehrung und Genetik.
Wer übrigens versucht sein sollte, an dem Wahrheitsgehalt des Vorstehenden auch nur zu zweifeln, sei daran erinnert, dass die Medien, zu denen wir die NACHTGAZETTE hier einmal gnädig rechnen wollen, die Realität bekanntlich nicht reflektiert, sondern erzeugt. Basta.