Es wäre zu schön: Der ungezügelte Kapitalismus implodiert, den Banken werden direkte und indirekte Engagements verboten, die einen bestimmten Prozentsatz ihres Eigenkapitals überschreiten. Eine Vielzahl von Finanztransaktionen werden weltweit generell untersagt, damit Finanzinstrumenten wieder eine reale wirtschaftliche Basis zugrunde liegt. Unternehmen werden wieder danach bewertet, ob sie wertvolle Güter produzieren. Die Zentralbanken werden abgeschafft und staatliche Hilfen wird es für Institute des Finanzsektors zukünftig nicht mehr geben.
Aber so wird es nicht kommen. Auch wenn Staaten wie die USA sich nun übergangsweise zu Teilnehmern an den Märkten aufschwingen und einen Teil der üblen Finanzprodukte übernehmen: Die immensen Gewinne, die in den letzten Jahren mit all den Zaubertricks gemacht wurden, verbleiben den Finanzjongleuren, und die Steuerzahler müssen das verbleibende Debakel ausbaden – zu ihrem Besten, wie George Bush unlängst ausführte. Der Mann wäre ein begnadeter Satiriker, wenn er die Intelligenz dazu hätte.
Bald schon wird man – zunächst mit ein paar Banken weniger – wieder zur Tagesordnung übergehen, sich bereichern wo und wie nur eben möglich. Und dabei wird schon bald ein neuer Wahnwitz geboren werden und heranwachsen, bis die nächste Blase platzt. Wer gewinnen statt nur gut schießen will, hat eben nicht nur beim Bogensport ein Ziel zuviel.
Der Herbst hat uns schließlich doch noch ein paar sonnige Tage beschert – genießen wir sie.