Wie nicht anders zu erwarten war, werden die Roboter dem Menschen immer ähnlicher. Inzwischen sind sie auch vor Krankheiten und ähnlichen Unzulänglichkeiten nicht gefeit, die an sich nur den homo sapiens heimsuchen.
Wie einer seiner Betreuer unlängst berichtete, leidet Olaf seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine unter Magen- und Darmbeschwerden – mit unguten Folgen, sobald die Bundesrepublik schwere Waffen an die Ukraine liefern soll, und das ist nun einmal andauernd der Fall. Das Reinigungspersonal im Bundeskanzleramt leidet bereits unter ersten Anzeichen von burnout, so dass beabsichtigt ist, für Olaf alsbald gut dichtende Windelhosen anzuschaffen, was äußerst problematisch ist, da dafür kein Etat existiert.
Auch wird Olaf hartnäckig von Sprachstörungen heimgesucht. Beispielsweise geling es ihm trotz fehlerloser Programmierung nicht, das Wort „gewinnen“ auszusprechen, er verwendet stattdessen stets die Formulierung „nicht verlieren“ und reagiert ausgesprochen bockig, wenn man ihn auf diesen Lapsus anspricht. Dies, obwohl es nicht nur im Leistungssport empfehlenswert ist, siegen zu wollen; wer nur nicht verlieren will, hat schon verloren. Überdies fällt es Olaf immer noch schwer, ganze Sätze fehlerfrei zu artikulieren.
Die Probleme sollen nun durch Einschaltung eines mutigen Psychologen in der handlungsstarken Tradition des Viktor Frankl und – ähnlich wie bei dem stotternden George VI. – durch die Einschaltung eines Sprachtherapeuten, möglichst mit dem Format eines Lionel Logue, ausgeräumt werden. Wie immer diese Bemühungen ausfallen: Roboter mögen bereits Erstaunliches leisten, werden den veritablen Menschen aber offenbar auf absehbare Zeit nicht ersetzen können