Die Zusagen gegenüber den Flutopfern in Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz, „unbürokratische Hilfe“ zu leisten, müssen im Wesentlichen hohl bleiben, nachdem die Bürokratie zentnerschwer und unbeweglich auf Bund, Ländern und Gemeinden lastet.
Andererseits ist Betrug bei der Inanspruchnahme von Staatshilfen alltäglich geworden, weshalb kaum eine andere Wahl bleibt, als die Antragsteller mit dem üblichen Wust auszufüllender und zu unterzeichnender Formulare zu überhäufen und diese darauf folgend zu überprüfen. Andernfalls ist es kaum möglich, die Spreu vom Weizen zu trennen und die Betrüger zumindest im Nachhinein zur Rechenschaft zu ziehen. Zu alledem aber fehlen dem modernen Staat, der sich im Zuge der neoliberalen Privatisierungen immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hat, mittlerweile genügende und sachkundige Mitarbeiter.
Gemeinwesen funktionieren eben nur auf der Grundlage eines Gemeinsinns, der verloren gehen muss, wenn Gier die Menschen treibt.