Zu Recht wurde die Einigung zwischen dem Bund und den Ländern vom 15. April von den Teilnehmern als eindrucksvolle Bestätigung des reibungslos funktionierenden föderalen Systems gefeiert: Jedes Bundesland tut nunmehr exakt, was es gerade will. Ein weiterer, bisher noch unveröffentlichter Erfolg besteht darin, dass Covid-19, selbst von Wissenschaftlern und Ärzten gern als „der Virus“ bezeichnet, demnächst aus zwei Gründen durchgehend als männlich geführt werden wird:
Zum Einen sind es nun einmal vor allem die Kerle, die Mutter Erde chronisch mit Unrat überziehen, weshalb die Corona-Viren mit Fug als ihre Söhne anzusehen sind. Zum Anderen sind die USA aufgrund des unermüdlichen, vor allem aus Selbstlob und Entlastungsangriffen gegen China und die WHO bestehenden Einsatzes ihres Präsidenten unangefochtener Weltmeister in der Disziplin Viruserfolg geworden. „Der“ Virus sollte daher immerhin seine unterschiedlichen Bezeichnungen einbüßen und zukünftig allerorten „Donald-20“ genannt werden.
Deutschland, das sich lange mit dem undankbaren vierten Platz begnügen musste und mit Frankreich wieder einmal einen ausgiebigen Stellungskrieg führte, ist inzwischen zurückgefallen. Aber wie allgemein gilt auch hier eben: Teilnehmen ist wichtig, nicht Siegen.