Nun ist es heraus: Die Stiftung „Gelebter Schwachsinn“ hat dem E-Scooter, auch E-Tretroller genannt, den ersten Preis für das Jahr 2019 verliehen.
Unwillkürlich mag mancher da mit den Augen rollen. Hat nicht ein forscher deutscher Staatsmann aus der CSU das Objekt erst vor wenigen Monaten euphorisch als ökologische Wunderwaffe begrüßt und vorgeführt? Legte er nicht einen Gesetzesentwurf vor, wonach es sogar auf den für Busse, Taxis und Fahrräder reservierten Fahrspuren sollte dahingleiten dürfen?
Auch die Werbung der Verkäufer für alle, denen das Fahrrad „zu langweilig“ ist, gibt es doch noch! Ein besserer Grund für die Anschaffung ist im Zeitalter des Konsumozäns ja auch kaum denkbar; welchen Eigentümer einer Bohrmaschine verlangt es heute nicht nach einem neuen, kurzweiligeren Bohrer? Und wie herrlich wenig lang weilt der Vortrieb des E-Scooters, bis sein Akku ermattet!
Gewiss, die unansehnlichen Techmunculi stehen und liegen in einer Stadt wie München mittlerweile im Wesentlichen nur noch als Sperrmüll herum und teilen damit das Schicksal der Maut. Aber all diese Ruinen beeindrucken eben zugleich als christlich-soziale Mahnmale: Man mahnt mal, aber nur im stillen Kämmerlein.
Der Name des erwähnten Politikers, der rein zufällig neuerdings von anderen CSU-Granden öffentlich unisono als „guter Verkehrsminister“ tituliert wird, soll hier taktvoll verschwiegen werden. Wir haben dabei ein gutes Gefühl.