Seit den ersten Berichten über Goldfunde in der Recknitz südwestlich von Zarnewanz kommt Mecklenburg nicht mehr zur Ruhe. Tausende haben die Lottoscheine zur Seite gelegt und sind mit Schaufelraddampfern und Planwagen in das Fundgebiet gezogen, haben ihre Zelte aufgeschlagen und durchsieben auf der Suche nach dem begehrten Edelmetall eifrig den nassen Ufersand. Unser Foto zeigt einen ehemals arbeitslosen und nun selbstständig tätigen Goldsucher aus Mülheim an der Ruhr, der hier sein Glück machen will.
Wie nicht anders zu erwarten war, ist es bereits zu heftigen Kämpfen um Claims gekommen, die zum Teil blutig mit Schusswaffen ausgetragen werden. Auch räuberische Überfälle auf Zeltbewohner, bei denen kostbarer Goldsand vermutet wird, sind an der Tagesordnung. Die schwach besetzte Polizei Mecklenburgs steht diesen Umtrieben machtlos gegenüber.
Auf einer Wiese an der Recknitz, die den Namen „McPomdike“ erhielt, wurden schwarz mehrere Holzbauten errichtet, in denen seither unter anderem ein Lebensmittel- und Ausrüstungsladen, eine Gaststätte mit der Bezeichnung „Saloon“ und ein Freudenhaus betrieben werden. Allenfalls diese unternehmerischen Aktivitäten dürften ertragreich sein, nachdem bisher kein einziger überzeugender Nachweis darüber vorliegt, dass im „nahen Osten“ seit dem Schürfen der Wessis bei der Treuhand tatsächlich nochmals Gold gefunden wurde.
Fraglich ist auch ansonsten, wie lange der Boom anhält, da derzeit Gerüchte über Edelsteinfunde in der holsteinischen Schwentine die Runde machen und bereits ein erster Treck von Büttenwarder auf dem Weg nach Preetz ist, um dort reichlich „Nennwert“ abzugreifen. Wir werden unsere Leser wie stets zuverlässig über die weitere Entwicklung informieren.