Heutzutage wird kaum noch derart bodenständig und mit begrenzten Risiken spekuliert. Der moderne Finanzjongleur riskiert seinen Hals – oder den anderer – durch Riesengeschäfte mit allerlei Unüberschaubarem, zum Beispiel mit komplizierten Derivaten, die er selbst nicht versteht. So werden innerhalb einer Generation, bisweilen in kurzer Zeit, große Vermögen gebildet, wobei auch der dümmste Bauer nicht selten dicke Kartoffeln erntet, und ebenso schnell auch durch intelligente Spieler wieder verspielt. Wollte man diese schnelllebigen Vorgänge verfilmen, wäre dafür ein Kurzfilm oder auch nur ein Foto aus der Schlussphase (beginnender Kollaps), etwa in der Art der obigen Zeichnung, völlig ausreichend.
Bei Licht besehen ist diese Erhöhung der Geschwindigkeit von Anhäufung und Vernichtung großer Vermögen ein echter Fortschritt unserer Zeit. Immerhin können die bei einem bloßen Kurzfilm oder Foto im Vergleich zu teuren Ausstattungs-Streifen wie Heinrich Breloers „Buddenbrooks“ eingesparten Produktionskosten von den Geldgebern spekulativ weit gewinnträchtiger eingesetzt werden: Bei den derzeit niedrigen Börsenkursen zum Beispiel würde man, womöglich mit Hilfe von leverage-Effekten und trickreichen Finanzinstrumenten, enorme Renditen erzielen können!